Dienstag, 11. Oktober 2016

SO EIN THEATER! Dabei ist alles aus Papier

ein kleiner Blick in die Welt des Papiertheaters

Das Bezirksmuseum Wieden

Das Bezirksmuseum des 4. Wiener Bezirks "Wieden" , in der Klagbaumgasse 4, war bis in die 1980er Jahre ein öffentliches Brausebad. Das Haus wurde nach der Schließung des Bades komplett renoviert und beherbergt nun zwei Museen: das Bezirksmuseum Wieden und das "Rauchfangkehrer-Museum". Seit 2009 bin ich eingeladen, im Vortragssaal des Museums mit meinem Papiertheater öffentliche Vorstellungen zu spielen. Fast 60 Vorstellungen sind seitdem dort  "über die Bühne gegangen" und ich konnte vielen "Kleinen und Großen" das Papiertheater vorstellen und viel Freude damit bereiten. Das Museum ist verkehrstechnisch ideal  per Straßenbahn und Autobus erreichbar. Der kleine Vortragssaal kann mit maximal 30 - 40 Sesseln bestuhlt werden. Idealerweise lade ich aber immer nur etwa 25 Gäste pro Vorstellung ein.

Eine sehr kleine und bescheidene Papiertheaterausstellung

Der Leiter des Museums, Herr Prof. Felix Czeipek und seine Kustoden haben mich heuer im Juni eingeladen, eine Ausstellung zum Thema Papiertheater zu gestalten. Gerne bin ich diesem Wunsche nachgekommen und habe aus den eigenen Beständen eine wirklich sehr kleine Übersichtsausstellung zusammengestellt. Dabei ist daran gedacht, diese Ausstellung den Bürgern des 4. Wiener Bezirks zu zeigen und ihnen einen kleinen Blick in die Welt des Papiertheaters zu schenken. Die Ausstellung kann die Erwartungen von Papiertheatersammlern und -kennern in keiner Weise erfüllen. Dazu ist mein Wissen über die Vielfalt des Themas viel zu gering, die zur Verfügung stehende Vorbereitungszeit zu kurz und der Ausstellungsraum viel zu klein.

Der Raum, in welchem die Ausstellung gezeigt wird, war ehedem die Kassa des Bades und bietet etwa 9 Laufmeter Ausstellungsfläche.



Klare und einfache Gliederung

Ich  zeige eingangs Beispiele einer barocken Guckkasten-Bühne (in Form eines Nachdruckes einer Engelbrecht-Krippe) sowie einer "Trentsensky-Bühne" (ebenfalls aus Nachdrucken). Darüber hinaus zeige ich Kopien von Proszenien, Vorhängen, Bühnenbildern und Kulissen sowie Figuren von verschiedenen Verlagen. Danach  stelle ich meine Bühne vor: mit den Stücken, der Spielstätte "Bezirksmuseum" und einen Blick hinter die Bühne. Kleine Beispiele von Figurenführern, Textheften, Verwandlungsfiguren runden das Thema ab. Abschließend präsentiere ich mein absurdes Stück und meine Bachladenbühne. Zwischen den Schautafeln treten quasi Papiertheaterfiguren aus der Wand heraus. Dies ist zugleich Trennung zwischen den Themen und Dekoration. Die Figurenbespiele reichen von Trentsentkys Figuren für ein Conversationsstück bis zur Elisabeth aus TANNHÄUSER KURZ UND GUT (von U.Chmel gezeichnet).

 

Wissenschaftlicher Kern


Vor einigen Jahren ist eine Dame, die gerade nach Ihrer Pensionierung mit dem Studium der Theater- und Medienwissenschaft begonnen hatte, mit dem Vorschlag an mich herangetreten, Ihre Bachelor-Arbeit über das Thema DAS PAPIERTHEATER IM 19. JAHRHUNDERT - Spiel oder Theater?  zu schreiben. Soweit ich konnte, habe ich Frau Inge Mansky dabei unterstützt. Diese Arbeit kann nun im Zuge der Ausstellung eingesehen werden und bildet damit sozusagen den "wissenschaftlichen Kern". Darüber hinaus hat Frau Inge Mansky bac. auch eine Arbeit über eine Aufführung meiner Vorstellung DAS MÄDCHEN MIT DEN SCHWEFELHÖLZCHEN geschrieben. Auch diese Arbeit kann im Rahmen der Ausstellung gelesen werden.

Ausstellungsdauer

Die Ausstellung wird am Donnerstag, dem 13. Oktober 2016, um 18 Uhr eröffnet und bleibt bis März 2017 zu sehen.




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