Sonntag, 1. Mai 2016

BAUCHLADENBÜHNE NUMMER ZWEI - Erster Teil

Bauchladenbühne Nummer Eins 2012 - 2015


Vor etwa vier Jahren habe ich aus einem Schuhkarton meine erste Bauchladenbühne gebaut. Ich habe damit bei kleinen Gruppen, als Start bei den Workshops und sogar im kleinen Rahmen beim 2. Internationalen Vilsbiburger Papiertheater-Festival gespielt. Jedesmal hatte ich durch die vollkommen freie Stegreif-Spielweise beim Publikum sehr guten Erfolg. Es gab nur ein "Stück", nämlich die Kurzfassung von HÄNSEL UND GRETEL. Ja sogar auf diesem blog wurde dieser Beitrag über 300 Mal angesehen! Der letzte große Erfolg mit diesem Bühnchen war derart, dass ich mir nun eine neues Bauchladenbühnchen bauen musste, da die alte einen neuen Besitzer  und dort auch einen "sehr guten Platz" gefunden hat.


Bauchladenbühne Nummer Zwei*) 2016


Man nehme also einen Schuhkarton (auf österr. Schuhschachtel) und beginne diesen mit Holzleisten zu verfestigen. Immerhin werden  mit diesem Bühnchen Liveauftritte absolviert, dabei kann mir schon einmal das Temperament durchgehen. Also muss die Sache etwas aushalten. Ich fand auch ein sehr schönes und passendes Proszenium, welches ich mit dem Fotokopierer auf die passende Größe brachte. Zu Beginn schnitt ich aus dem Boden der Schachtel die Bühnenöffnung aus und fasste diese schwarz ein.

Im zweiten Schritt wurde der Bühnenboden durch einen Rahmen verstärkt, in welchen in der Folge das Batterie-Lager des Bühnchens untergebracht werden sollte. Ich schnitt die Seitenöffnungen aus, durch welche man Figuren auch seitlich führen kann. Im Vergleich zur ersten Bauchladenbühne blieb die Bühnenöffnung etwa gleich groß. Die Tiefe der Bühne hat nun allerdings stark zugenommen, was das Spiel erleichtern soll. Eine wesentliche Rolle bei der Arbeit mit dem Holz-Kaltleim spielen die Zwingen. Diese Zwingen begleiten mein gesamtes Papiertheaterleben. Sie werden bei allen möglichen Gelegenheit sehr praktisch und effizient eingesetzt. Der Rahmen hinter dem Proszenium bietet Platz für die  Montage der elektrischen Anlage.

Seit Beginn meiner Arbeit mit dem Papiertheater setzte ich zur Figurenführung Schienen ein. Diese Schienen wurden bei der "großen Bühne" vom Tischler mit der Kreissäge in den Bühnenboden eingesägt. Bei den kleinen Bühnen klebe ich Holzleisten in regelmäßigen Abständen auf den Bühnenboden. Um gleichmäßige Abstände zu erhalten verwende ich Abstandhalter aus Karton in der entsprechenden Stärke.


Sobald all diese Vorarbeiten erledigt sind schneide ich noch in den oberen Teil des Bühnchens eine sehr große Öffnung. Durch diese Öffnung kann ich die Figuren führen und  habe auch beim Spiel einen sehr guten Überblick über das Geschehen.

Eine wesentliche Veränderung zum alten Bühnchen ist, dass ich bei dem neuen Bühnchen den Vorhang seitlich öffnen kann und muss mich daher nicht mehr um den Verbleib des Vorhanges kümmern, sondern kann nach Schluss der Vorstellung sogar sehr elegant den Vorhang wieder schließen. Ich habe mir dazu einen Vorhang selbst gezeichnet, bei welchem das Öffnen und Schließen zur Seite auch stimmig ist.



Das Proszenium habe ich die Nischenfiguren geraubt und grafisch einfache Seitennischen produziert, um das Auge des Besuchers nicht zu sehr vom Geschehen abzulenken. Das Proszenium kann ganz einfach mit zwei Schrauben befestigt werden. Auf diese Weise kann ich in Zukunft immer wieder sehr einfach ein anderes Proszenium verwenden.
Beim nächsten Blogeintrag werde ich mich den Stücken für dieses Bühnchen und mit der Spielweise beschäftigen.

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