Mittwoch, 17. September 2014

Beethoven's 5. war die Musik für alle Stücke

Fünf Schellacks waren der "Soundtrack" für Märchen und Theaterstücke


Diese Geschichte habe ich gestern gehört und sie hat mich ungemein berührt, so daß ich sie gleich auch anderen Menschen erzählen möchte.

Es war vielleicht vor ca. sechzig Jahren, da bekam ein Bub ein Papiertheater geschenkt, welches man im Nachlaß eine alten Herrn gefunden hatte. Eine Bühne, viele Dekorationen und noch mehr Figuren. Auch noch so mancher Bogen wartete noch darauf ausgeschnitten zu werden.

Ein Zauberreich tat sich auf

Die Phantasie des Buben half dabei aus den einzelnen ungeordneten Bestandteilen, Märchen- und Theaterstücke zusammen zu fügen. Da sich kein Theaterpublikum auftreiben ließ. spielte der Bub die Stücke allein. Die Texte und Dialoge sprach er, wie er sie im Moment erfunden hatte. Eine unendliche Zauberwelt tat sich für den Buben auf.

Das Theater braucht ein Orchester

Der Bub war nicht nur sehr phantasievoll, sondern auch noch dazu hochmusikalisch, konnte sogar schon sehr gut Klavier spielen. Aber, alles hat seine Grenzen. Papiertheaterspieler kennen das: Man hat nur zwei Hände, zwei Beine und einen Mund, und dies alles braucht man für die Aufführung und zum Sprechen des Textes. Also wurde das elterliche Grammophon bemüht. Fünf Schellacks gab es im elterlichen Haushalt: Beethoven's Fünfte Symphonie. Die war ab nun die musikalische Begleitung für alle Stücke, die auf dem Papiertheater gegeben wurden. Egal, ob Gestiefelter Kater, oder Die Reise in 80 Tagen um die Welt, Beethoven sorgte für eine erstklassige musikalische Untermalung.

Diese Erinnerung kam dem "Buben" wieder hoch, als er ca. 60 Jahre später wieder vor den "wieder entdeckten" vielen zauberhaften Teilen seines alten Papiertheater stand.

Keine Kommentare:

Kommentar veröffentlichen